Beim 2. Gau-Böllertreffen Friedberg feiert die Böllergruppe der KK-Schützen Mering das 30-jährige Bestehen
120 Schützen beteiligten sich beim Platzschießen auf der Wiese hinter dem Vereinsheim
Der Besuch des jetzigen bayerischen Ministerpräsidenten – da war er noch Heimat- und Finanzminister - Markus Söder zum 70. Geburtstag der CSU Mering im Oktober 2016 oder der 60. Geburtstag des ersten Bürgermeisters Hans-Dieter Kandler im Januar 2018 waren wichtige Ereignisse, an denen die Böllerschützen teilnahmen. Seit 25 Jahren schicken sie gemeinsam mit der Kolpingkapelle die Meringer Bürger auf laute Weise in ein neues Jahr. Jetzt feierte die Untersparte der KK-Schützen Mering mit vielen Gästen aus den umliegenden Gemeinden des Landkreises Aichach-Friedberg ihr 30-jähriges Bestehen.
Aus Wulfertshausen, Laimering, Steinach, Ried, Egenburg, Tegernbach, Hörbach, Hörmannsberg, Scheuring, Kissing, Bachern, Merching und Obergriesbach kamen die Böllerschützen in ihren unterschiedlichen Trachten, zum Teil mit der gesamten Familie, nach Mering. Zweiter Bürgermeister Florian Mayer gratulierte im Namen der Marktgemeinde und ging in seiner Ansprache auf die Geschichte der Gruppe ein. Im Juli 1989 gründeten Hans Bernhard, Martin und Helmut Hirschberger sowie Norbert und Günther Gold die aktuell 16 Mann starke Truppe der Böllerschützen, die Franz Eppeneder seit 2017als Böllerkommandant leitet. Jeder, der dieses alte Brauchtum an der Waffe ausüben möchte, muss eine Sachkundeprüfung ablegen. Seit Mai 1997 gibt es auch die von Martin Hirschberger und Stefan Gistl angefertigte und finanzierte Kanone, die auch beim Jubiläum zum Einsatz kam. Als Ehrengäste sprachen auch 1. Bezirksböllerreferent Johann Maier, 1. Gau-Schützenmeister Wolfgang Maschenbauer und Landrat Klaus-Metzger. Maschenbauer überreichte dem Schützenmeister Florian Purps als Geschenk einen bayerischen Löwen für das Vereinsheim.
Böllerkommandant Franz Eppeneder, der die zahlreichen Gäste aus dem Gau Friedberg willkommen hieß, ist seit 1996 Mitglied bei den Böllerschützen. „Ich liebe es, diese Tradition zu pflegen. Wir üben 12-mal im Jahr und haben etwa zehn Veranstaltungen, an denen wir uns beteiligen“, verriet er schmunzelnd. Sogar beim 800-jährigen Jubiläum der Stadt München im Jahr 2008 war er dabei. Seit 35 Jahre sei er aktiv im Schießsport und trat den KK-Schützen aus eigenem Interesse bei. Das 1. Gau-Böller-Treffen hatte zum 30-jährigen Jubiläum der Böllergruppe Hörmannsberg im August 2018 stattgefunden, fügte er hinzu. Der 67-jährige Hans Bernhard, einer der Gründer der Meringer Böllergruppe, liebt die monatlichen Treffen im Heim sowie die Böllertreffen anderer Vereine bis hin zum oberbayerischen oder bayerischen. Er zeigte seine vielen Anstecknadeln am Hut, die es bei jeder Veranstaltung für die Teilnehmer gibt. Sein Sohn Christian ist seit dem 14. Lebensjahr Mitglied der Böllerschützen. Er wurde gemeinsam mit Paul Kuhnert, Peter Götz, Stefan Gistl und Roland Wankerl mit dem silbernen Ehrenzeichen des Bayerischen Sportschützenbundes für Verdienste im Böllerwesen geehrt.
Ein besonderes Erlebnis war der Umzug mit dem Spielmannszug und das Platzschießen. Nachdem jeder Verein auf das Kommando „Böller laden, gemeinsam verdämmen, Zünder setzen, spannt den Hahn, Böller hoch, Feuer“ geschossen hatte, gab es das langsame und schnelle Reihenfeuer, den Doppelschlag, den Reißverschluss und zuletzt dem gemeinsamen Salut.
Manche Vereine haben auch weibliche Böllerschützen: Martina Marko ist seit einem Jahr Mitglied bei „Mandicho Merching“. „Als unser Chef beim Neujahrsschießen 2018 alleine dastand, beschloss ich, der Gruppe beizutreten“, verriet sie. Weibliche Mitglieder gibt es auch bei den Böllerschützen aus Wulfertshausen, die sich anlässlich des 2. Altstadtfestes im Jahr 1992 gründeten. Aus anfangs zehn Mitgliedern wurden 40, erzählte Josef Bestele, der die Gemeinschaft und die Aktivitäten liebt. Die Gemütlichkeit schätzt Sepp Reitner aus Ried, wo es die Böllerschützen seit 2002 gibt. Er erinnert sich an den Besuch von Markus Söder zur Schuleinweihung oder die Eröffnung des Edeka-Marktes als besondere Ereignisse. „Bei uns Böllerschützen ist immer gute Stimmung, sogar unser Bürgermeister ist Mitglied“, sagte er. Bis in den späten Abend feierten die Böllerschützen mit Rollbraten, Spätzle, Krautsalat und einem zünftigen Bier im Vereinsheim weiter.